Mediendidaktik

Mediendidaktik wird als Teilgebiet der Allgemeinen Didaktik angesehen. Während bei Letzterer es um das Verhältnis von Sache, Lehrenden und Lernenden geht, kommen bei der Mediendidaktik die Medien als vermittelnde Instanz jeweils dazwischen. Als Vermittlungswissenschaft verstanden gibt die Didaktik Hinweise wie pädagogisch Lernumgebungen gestaltet werden sollen. In diesem Sinne kann die Mediendidaktik als jene Disziplin gesehen werden, die sich mit der Gestaltung von multimedialen Lernumgebungen befasst. Man spricht deshalb auch gerne von der ‚gestaltungsorientierten Mediendidaktik’ (Kerres, 2005; Tulodziecki, Grafe, & Herzig, 2013), um deutlich zu machen, dass es in der modernen Variante der Mediendidaktik nicht nur um die Vermittlung von Inhalten mit Hilfe von Medien geht, sondern auch eine Gestaltung der Medien selbst. Damit sollen Lern- und Bildungsprozesse bei den Lernenden ausgelöst und gefördert werden. In Bezug auf den Einsatz digitaler Medien in Lehr- und Lernprozessen hat Michael Kerres die Potenziale derselben einmal so zusammengefasst (Kerres, 2005):

„Es bleibt das Potenzial digitaler Medien für …
(1) andere Lehr-Lernmethoden: Sie unterstützen ein Lernen und Lehren, das (a) Anschaulichkeit, Situierung und damit Anwendungsorientierung (z.B. durch Bilder, Video, Multimedia, Simulation) und (b) die kognitive und/oder emotionale Aktivierung von Lernenden durch elaborierte Lernaufgaben (wie Fälle, Probleme oder Projekte) fördert.

(2) eine andere Lernorganisation: Sie ermöglichen eine höhere zeitlich-örtliche Flexibilität von Lernen und unterstütz damit die Nutzung flexibler Lernzeiten, die Ansprache neuer Zielgruppen und die Einbeziehung alternativer Lernorte.

(3) kürzere Lernzeiten: Durch die individuelle Anpassung der Mediennutzung und des Lerntempos können sich durchschnittlich geringere Lernzeiten ergeben. Es kann allerdings zu erhöhten Abbrecherquoten (Drop-Outs) kommen, die diesen Vorteil relativieren.“ (S. 6)