Podcasts

Audiodateien zum Lernen

Der Begriff Podcasts wird eigentlich für abonnierbare Audiodateien benutzt, in denen Geschichte erzählt, aus dem Alltag berichtet, ein gesellschaftlich relevantes oder auch unrelevantes Thema besprochen oder ein Buch vorgelesen wird. In Bezug auf digitale Lernmaterialien soll damit ein Audioangebot gemeint sein, welches ein für Lernende wichtiges Thema in einem nur den Hörsinn ansprechendes Format angeboten wird. Dies muss einem bewusst sein, wenn man sich für dieses Format entscheidet.

Was sind die Vor- und was die Nachteile von Podcasts zum Lernen? Als Vorteil muss klar die hohe Mobilität und Nutzbarkeit auf unterschiedlichen Medien gesehen werden. Audiodateien sind auf allen mobilen, digitalen Geräte abspielbar, sogar auf vielen älteren, die auch keinen Bildschirm haben. Das Audioformat mp3 ist universell und unabhängig vom Betriebssystem. Man kann beim Hören von Audiodateien andere Tätigkeiten nebenbei machen, wenn es etwa um das erste Durchhören eines Lernstoffs geht. Dies kann natürlich auch ein Nachteil sein, da man etwa meint, man könnte einfach so nebenbei lernen. Des Weiteren sind nicht alle Themen für Podcasts geeignet, vor allem wenn Visualisierungen das Verstehen stark unterstützen könnten. Auch muss die Qualität der Aufnahme stimmen, um zu motivieren, sich mit dem Lernstoff auseinanderzusetzen. Als Vorteil sollte noch herausgestellt werden, dass die Produktion gegenüber vielen anderen Formen von Lernmaterialien relativ einfach ist. Nicht desto trotz müssen Überlegungen zur Produktion angestellt werden, die nun vorgestellt werden sollen.

Aufbereitung des Lernstoffs

Das zu bearbeitende Thema muss selbstverständlich feststehen, sollte aber nicht zu umfangreich sein. Wenn es um Lernthemen geht, sollte die Aufnahme nicht länger als 30 Minuten sein, kürzer ist besser. Bei größeren Themen sollten sie auf mehrere Podcasts aufgeteilt werden. Auch der Lernstoff selbst ist besser zu verarbeiten, wenn er innerhalb eines Podcast noch einmal aufgeteilt ist und durch Fragen, Aufgaben oder auch Zusammenfassungen gegliedert ist. Man sollte auch daran denken, dass es sich um einen Hörtext handelt, er also etwas anders als ein schriftsprachlicher Text gestaltet werde sollte. Folgende Elemente können in einen solchen Text gut eingebunden werden:

  • Experteninterviews, also ein Interviewe mit einer Person, die sich durch ein besonderes Wissen um das Thema auszeichnet. Ein solches Interview wirkt sehr authentisch.
  • Zwiegespräche, also eine Gesprächspartnerin, mit der über das Thema gesprochen und deren Erfahrung, Einschätzung oder Meinung so eingebracht wird.
  • Eigene Reflexionsabschnitte, die auch eine eigene Perspektive in die Thematik einbringt.
  • Auch lassen sich in Hörtexten besser Kommentierung oder Übergange zwischen Abschnitte gestalten, wie wir es im Alltag bei Erzählungen auch machen.

Für die Vorbereitung der Aufnahme ist ein ausgeschriebener Text sinnvoll, er sollte jedoch nicht als Vorlage zum einfachen Ablesen gedacht werden.

Gestaltung und Produktion der Aufnahme

Die Technik spielt für die Qualität einer Audioaufnahme eine entscheidende Rolle und da sollte auch etwas investiert werden. Denn eine schlechte Qualität eines Podcast kann dazu führen, dass man nicht motiviert ist, sich mit den Lernthemen zu beschäftigen. Eigentlich kann man gute Aufnahmen mit jedem Smartphone machen. Jedoch ist ein externes Mikrofon besser als die eingebauten. In einer ganz einfachen Version reichen dazu die den Smartphones beigefügten Kopfhörer mit eingebautem Mikrofon aus. Noch besser ist es jedoch, sich ein richtiges Podcastmikrofon anzuschaffen.

Hinzu kommt das Aufnahmeprogramm, also die App. Sie sollte einfach zu bedienen sein und die Möglichkeit enthalten, ein externes Mikrofon anzuschließen. Wichtig ist auch die Exportfunktion: Der Export eines mp3-Files ist die Beste Lösung, denn dieses Format kann auf fast allen Geräten abgespielt werden. Auch wenn man den Podcasts auf einer eigenen Webseite zur Verfügung stellen will oder einfach nur an Lernende verschicken will, ist das beste Format. Man sollte in dem Programm auch die Aufnahme schneiden, also nachbearbeiten können, denn dann erspart man sich nämlich ein weiteres Programm.

Weiterhin sollte der Raum der Aufnahme nicht hallen, also etwas gedämpft sein. Eine Küche ist da also weniger geeignet als etwa ein Arbeitszimmer mit vielen Büchern oder ein Raum mit Teppichboden.

Nicht zu Letzt ist die Stimme der Sprecherin bzw. des Sprechers bedeutsam. Deshalb sollte man genau überlegen, wer die Texte einsprechen soll. Am Besten ist, verschiedene Stimme probeweise aufzunehmen und sich dann gemeinsam für eine zu entscheiden.

Nachbearbeitung

Je nach Qualität der Aufnahme ist eine Nachbearbeitung notwendig. Auf jeden Fall sollten längere Pausen, etwa am Anfang und Ende der Aufnahme, heerausgeschnitten werden. Auch wenn eine Aufnahme zu leise oder zu laut erscheint oder man eine Stimme etwas voluminöser erscheinen lassen will, gehört dies zur so genannten ‚post-production‘, also zur Nachbearbeitung. Auch sollte man eine Art Erkennungsmelodie einführen, falls man mehrere Lernmaterialien für die gleiche Zielgruppe erstellt. Dann weiß man, dass es sich um ein besonderes Angebot handelt. Wenn dann noch ein Bild als eine Art Logo hinzugefügt wird, ist das Lernmaterial sofort erkennbar.

Mit den entsprechenden Programmen wie etwa Audacity oder GarageBand lassen sich viele Effekte erstellen und die beschriebenen Verbesserungen auch gut durchführen. Man muss sich jedoch damit etwas beschäftigen, um das Beste dabei herauszuholen.

Technische Aspekte

Mikrofone

AM einfachsten zu verwenden sind jene Kopfhörer für Smartphones, die meist auch ein Mikrophone zum Telefonieren eingebaut haben. Gleiches gilt auch für die Bluetooth-Kopfhörer, die immer beliebter werden. Die Qualität ist zwar meist besser als das eingebaute Mikrofon, aber reicht nicht an eher professionelle Mikrofone heran, die speziell auch für Podcasts auf dem Markt angeboten werden.

Podcastmikrofone haben meist einen USB-Anschluss, so dass sie eher für Aufnahmen mit einem Desktop-PC oder Notebook geeignet sind. Ihre Tonqualität ist hervorragend und die Aufnahmen klingen meist professionell. Beim Kauf sollte man auf jeden Fall darauf achten, welchen Anschluss man am Aufnahmegerät hat: USB- oder Klinkenstecker. Zwar gibt es dazu jeweils Adapter, aber das kann die Qualität beeinflussen.

Apps

Für die Aufnahme eines Podcasts benötigt man einentsprechendes Programm, das bei Smartphones und Tablets meist schon vorinstalliert ist.

Nachbearbeitungsprogramme

Als eines der besten Programme in diesem Bereich der Nachbearbeitung gilt Audacity. Es ist kostenlos und steht auf fast allenPlattformen zur Verfügung. Man kann damit mehrere Aufnahmespuren nebeneinanderlegen und schneiden. Außerdem gibt es viele Werkzeuge, um etwa Rauschen zu unterdrücken oder Stimmen anzuheben. Es bedarf jedoch etwas Einarbeitung, um alle Möglichkeiten nutzen zu können. Außerdem gibt es im Internet. etwa bei YouTube viele Erklärvideos dazu.

Webbasierte Aufnahmetechniken

Mehr professionell sind webbasierte Anwendungen für einen Podcast. Sie haben den Vorteil, dass man Aufnahmen mit Menschen machen kann – etwa für ein Interview – die nicht vor Ort sind. Auch virtuelle Diskussionsgruppen lassen sich so zeitgleich arrangieren. Zwar sind diese Programme meist teuer, es gibt jedoch fast immer ein kostenloses Angebot für Aufnahmen mit Einschränkungen. Die folgenden beiden Programme sind sehr gut geeignet, jedoch in englischer Sprache. Sie bereiten die Aufnahmen noch einmal auf, so dass sie sehr gut klingen.

https://alitu.com/

https://zencastr.com

Bilddatei hinzufügen

Von Musikdateien ist das ja bekannt: man sieht auf seinem Smartphone das Cover des Albums, das man gerade abspielt oder aus dem der gehörte Song entnommen ist. Dies kann man auch mit einer Audiodatei zum Lernen machen. Ein solches Bild kann etwa ein Erkennungslogo sein. Fügt man in dieses Bild noch das Thema des Lernstoffs ein, dann ist sofort erkennbar, worum es sich bei dem Podcast handelt. Mit dem Programm Mp3tag (Windows) lässt sich dies ganz einfach bewerkstelligen.

Beispiel: Beruf der Köchin

Aufgabe zum Podcasts